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Kommunikation und Information

Mit hilfe des Internetdienstes Talk können sich zwei Benutzer unmittelbar schriftlich unterhalten. Die Zeilen, die ein Benutzer schreibt, werden dabei auf beiden Bildschirmen angezeigt.

Bei der Kommunikation über elektronische Medien geht im Vergleich zu einem direkten Gespräch viel verloren.

Das Gegenüber auf dem Bildschirm erscheint nur noch als Fernsehbild. Es kann mit der Fernbedienung einfach abgeschaltet werden.

Sprecher: "Videokonferenzen sind seit Jahren technisch möglich, werden aber kaum genutzt. Die Konferenzpartner nehmen lieber tausende von Flugkilometern in kauf. Zwar kann ein Benutzer - mittels Talk - Worte direkt auf den Bildschirm übertragen; nicht übertragbar aber sind Mimik und Gestik, Ironie, Satzmelodie..."

sichtbarer Text: "Die übermittelte Information ist rein textuell. Der Lesende muß hieraus rekonstruieren, was der Schreibende gemeint haben könnte."

Aber noch ein anderer Aspekt des schnell wachsenden neuen Mediums Interner wird oft verkannt: Menschen werden heute schon von einer Flut von Informationen überrollt, in der sie schnell die Orientierung verlieren können.

Allein in den USA erscheinen jährlich fast 20000 Zeitungen und mehr als 10000 Zeitschriften. Dazu kommen jedes Jahr noch 40000 neue Bücher. Geht der Benutzer dann online, stehen ihm weitere 30 bis 40 Millionen Webseiten zur Verfügung - Tendenz steigend. Wozu brauchen wir all diese Informationen?

Linguisten unterscheiden drei Aspekte von Informationen: Ihre Repräsentation, also die Buchstabenfolge im Text, sowie ihre Bedeutung, wenn man aus der Buchstabenfolge einen Sinn herausliest. Und zuletzt die Einordung der Informationen in einen größeren Kontext. So reicht es eben nicht, wie wild Daten zu sammeln, sondern es muß gezielt nach Informationen gesucht werden, die wir direkt in unseren Handlungskontext einbauen können.


Zitat von Neil Postman:
"Jede Information ist heute (nahezu) Gleichwahrscheinlich geworden... Die Verbindung von Wissen und Handeln ist gekappt, wir haben keine Orientierung mehr... Unsere Abwehrmechanismen gegen die Informationsschwemme sind zusammengebrochen, unser Immunsystem gegen Informationen funktioniert nicht mehr. Wir leiden unter einer Art von kulturellem AIDS."
(in: "Wir informieren uns zu Tode")

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Janott@Informatik.Uni-Marburg.DE

Letzte Änderung dieser Seite am 27.04.97

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