Beispiel my-world der Karstadt AG

Die Karstadt AG plant in den Jahren ´95 bis ´98 etwa 65 Mio DM sowohl in die Gestaltung seiner virtuellen Shopping Mall my-world als auch in 120 Cyber-Cafes für Internet-Surfer, sowie in Multimedia-Infoterminals für Musik und Reise-Angebote zu investieren. Geworben wird für my-world insbesondere mit dem Argument der nichtvorhandenen Ladenöffnungszeiten, dem großen Sortiment (ca 150.000 Artikel in 21 my-world-Shops), sowie Online-Aktivitäten, wie Spielen, Chatten oder Produkt-Info-Clips. Möchte man wirklich etwas kaufen, so erledigt man seinen Einkauf - wie in den virtuellen Läden üblich -, indem man die ausgewählten Artikel in seinen virtuellen Warenkorb legt und am Ende mit Ausfüllen und Bestätigung des Adreßformulars die Bestellung der Waren vornimmt. Der Lieferservice verspricht eine Warenanlieferung binnen 48h. Es besteht auch noch ein 14-tägiges kostenloses Rückgaberecht bei Nichtgefallen. Letzteres wohl um dem Umstand der im Vergleich zum Ladenverkauf beschränkten Produktinformation Rechnung zu tragen (siehe Hybridlösungen)). Bezahlt werden kann bislang per Rechnung, Nachnahme, Lastschrift oder Online per Kreditkarte. Aber auch my-world hat im Moment noch Probleme, die richtige Zusammenstellung des Warensortiments und der Preisstruktur zu ermitteln. Die angebotenen Waren werden wohl primär auf solche beschränkt, deren positive Handelsfähigkeit sich im Internet erfahrungsgemäß gezeigt hat (vergleiche Beitrag Online meistgekaufte Waren). Die Preise dagegen müssen so gestaltet sein, daß der Konsument bei Miteinbeziehung der Vorteile (Bequemlichkeit, Zeit, usw.) und der Nachteile (Beratung, Online Zeit kostet Geld, usw.) noch genügend Anreiz hat, die Möglichkeit des Online-Shopping zu nutzen und sich der Online-Verkauf trotz der zusätzlich zu implementierenden Logistik trotzdem noch finanziell lohnt.

[Quelle: C'T Report Geld online 1997, Nostalgie Supermarkt, Seite 150]


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