Hinweise zur Erstellung
Allgemein
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Sequenzdiagramme sollten grundsätzlich nach der Erstellung der Anwendungsfälle
und des Klassenmodells entwickelt werden,
da sie auf diesen beiden Elementen aufbauen.
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Es ist bei der Erstellung darauf zu achten, ob die von der bisherigen Version
des Klassenmodells gelieferten Attribute und Operationen für die Beschreibung
der Abläufe des zu modellierenden Anwendungsfalles ausreichen. Sollte
die Notwendigkeit neuer Klassen, Beziehungen zwischen Klassen, Attribute
und/oder Operationen erkannt werden, ist das Klassenmodell entsprechend
zu modifizieren. Bei unserer Modellierung des Beispielprojekts entstand
insbesondere die Notwendigkeit, neue Operationen zu definieren, verhältnismäßig
oft.
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Von der Möglichkeit, Sequenzdiagramme mit Kommentaren zu versehen,
sollte im Interesse der Nachvollziehbarkeit der Modellierung immer Gebrauch
gemacht werden. Der Umfang der Kommentare richtet sich dabei nach dem Grad
der Erklärungsbedürftigkeit des betreffenden Modellierungsschrittes.
Vorgehensweise
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Ein Sequenzdiagramm wird i. d. R. für einen konkreten Anwendungsfall
erstellt. Der in der Anwendungsfallbeschreibung festgehaltene Ablauf soll
durch das Sequenzdiagramm dargestellt werden.
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Dazu müssen zunächst diejenigen Klassen des Klassenmodells
ermittelt werden, die für den zu modellierenden Anwendungsfall relevant
sind. Instanzen dieser Klassen gehen dann als Objekte in das Sequenzdiagramm
ein. Für jedes Objekt ist festzustellen, ob es im Verlauf des Anwendungsfalles
erzeugt, vernichtet, erzeugt und vernichtet, oder aber nur benutzt wird
(und damit sowohl vor als auch nach dem Anwendungsfall vorhanden ist).
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Zur Abbildung der Interaktion zwischen den Objekten sind Nachrichten festzulegen,
die zwischen den Objekten ausgetauscht werden. Diese Nachrichten sind die
Operationen, die von den Objekten zur Verfügung gestellt werden. (Der
Austausch von Nachrichten zwischen Objekten ist also nichts anderes als
der Aufruf von Operationen der anbietenden Objekte durch Objekte, die diese
Dienste in Anspruch nehmen wollen.)
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Sofern bedingte Verzweigungen und/oder Wiederholungen bei der Ablaufmodellierung
notwendig werden, sind sie in das Diagramm zu integrieren. ACHTUNG:
Mehrfach bedingte Verzweigungen, analog zum Switch/Case Konstrukt vieler
Programmiersprachen, sind in der UML nicht vorgesehen.
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Wenn der zu modellierende Anwendungsfall eine USES-Beziehung
mit einem anderen Anwendungsfall hat, ist die Benutzung dieses Anwendungsfalles
im Sequenzdiagramm an der entsprechenden Stelle in Textform zu vermerken.
(Anmerkung: Dies ist unser Vorschlag, wie ein solcher Fall gehandhabt werden
könnte. Die UML sieht in der aktuellen Version 1.1 hierfür keine
eigene Notation vor.)